Wie begegnest du Verkehrskontrollen?

Wie ein Lächeln einen Strafzettel besiegt

In diesem Blogartikel wollen wir durchgehen, wie eine Verkehrskontrolle abläuft und worauf geachtet wird. Wir erfahren etwas über den Unterschied des Vorgehens der BAG und der Polizei. Was sind dabei deine Pflichten und wie schützt du dich selber?

Eine Verkehrskontrolle ist eine nervenaufreibende Begegnung. Ich möchte dir zeigen, warum Beamte dabei nicht immer locker und freundlich sein können. Wir rüsten dich mit Tricks aus, damit du der nächsten Kontrolle gelassen entgegen sehen kannst.

Zum Schluss erfährst du, wie ein respektvoller Umgang und ein Lächeln den ein oder anderen Strafzettel verschwinden lässt.

Wenn die BAG dich anhält, steht die Technik auf dem Prüfstand

Ziel der BAG ist es, den Güterverkehr sicherer zu machen. Dafür prüfen sie dein Fahrzeug auf technische Mängel. Außerdem kontrollieren sie, ob dein Fahrzeug nicht mehr Abgase ausstößt und mehr lärmt, als es sollte. Alles im Rahmen? Wunderbar, dann gibt es kein Problem.

Das Jagdrevier der BAG-Beamten ist die Autobahn. Dort dürfen sie dich jederzeit anhalten oder dir auf Rastplätzen auflauern. Es sind geschulte Techniker, die dein Fahrzeug fachmännisch inspezieren. Unter deren Lupe wird folgendes kritisch beäugt: Der Zustand deines Fahrzeugs (Wie du dich darauf vorbereitest, erfährst du hier: Abfahrtskontrolle), die Achslast, die Ladungssicherheit und Umweltbelastungen.

Sie kontrollieren deinen Fahrtenschreiber und deine Papiere. Also alles, was dich zur Fahrt eines bestimmten LKWs mit einer bestimmten Fracht autorisiert.

Wenn etwas kaputt ist, ist dein Leben und das anderer Verkehrsteilnehmer gefährdet. Dann dürfen dir die Beamten die Weiterfahrt verbieten.

Dass dieses Vorgehen tatsächlich Leben retten kann, zeigt ein Bericht der Nachrichtenseite Merkur.de-rollende Zeitbombe

In NRW zog die Polizei einen maroden LKW aus Litauen aus dem Verkehr. Öl tropfte an ihm runter, das Metall war durchgerostet, die Bremse der Hinterachse funktionierte kaum und die Standbremse war kaputt. Die Druckluftleitungn wurden mit Schrauben abgedichtet.

Stell dir vor, so einer donnert auf das Ende eines Staus zu!

Die BAG hat gute Gründe, genauer hinzuschauen und trägt Verantwortung fürs Leben und die Sicherheit auf der Autobahn. Aber wie schützt du dich selber?

So kontrolliert die BAG

Schütz dich selbst, aber leg den Beamten keine Steine in den Weg!

Es gibt Annäherungsversuche der Polizei und der LKW-Fahrer. Darüber berichtet das LaSi-Portal. Allmonatlich treffen sich Beamte der Autobahnpolizei und LKW-Fahrer auf einem Autohof in Hessen. Die Polizisten präsentieren dabei den Ablauf einer Verkehrskontrolle.

Stresssituationen vorab durchzuspielen hilft, beim Eintreffen einer solchen Situation, die Ruhe zu bewahren. Ähnlich läuft das auch mit dem Erste-Hilfe-Kurs beim Führerschein und bei einem Selbstverteidigungskurs.

Was musst du machen? Was dürfen die Polizisten nicht?

Liegt kein “dringender Tatverdacht” vor, dürfen die Beamten nur kontrollieren, was für eine sichere Weiterfahrt nötig ist. Sprich, die Ladung und den Zustand des Fahrzeugs. Entdecken die Beamten zum Beispiel gerissene Bremsscheiben, ist die Fahrt beendet. Wenn sie Schweißnähte am Rahmen finden, muss du ein Zertifikat der Werkstatt vorweisen, welche die Arbeiten gemacht hat. Die Ladung muss selbst bei einer Vollbremsung fest sein. Nichts soll klappern, wenn es vermieden werden kann.

Liegt ein dringender Tatverdacht vor, zweifeln die Beamten zum Beispiel an deiner Fahrtauglichkeit (Müdigkeit, Alkohol oder Drogen) oder sehen Gefahr im Verzug (Sicherheitsrisiko), dürfen sie sich dein Cockpit ansehen, dich zu einem Bluttest auf dem Präsidium mitnehmen (dazu später mehr) und dich sogar aus dem Verkehr ziehen.

Der auf Verkehrsrecht spezialisierte Anwalt Thomas Erwen gibt auf seinem Blog hilfreiche Tipps. Damit will er verhindern, dass man sich noch weiter belastet, wenn man den Karren schon einmal in den Dreck gefahren hat.

Man solle kooperieren, ohne sich selbst zu belasten. Beantworte nur, wonach du gefragt wirst. Hilf den Polizisten mit! Dann können beide Seiten auch schnell weitermachen.

Ist man beispielsweise zu schnell gefahren. Sollte man auf die Frage der Polizei, ob man wisse, warum man angehalten wurde, immer mit “nein” antworten. Ausreden wie “man habe es eilig gehabt”, können schnell falsch aufgefasst werden. Aus “Ich hatte es eilig” werde dann “vorsetzliches Überschreiten der zulässigen Geschwindigkeit”.

Erwen betont außerdem: Schweigen kann nicht zum Nachteil sein. Mit Ausnahme seiner Personalien und der Führungszeugnisse, könne man problemlos sagen: “Hierzu möchte ich mich im Moment nicht äußern.” Danach könne man mit Distanz und klarem Kopf eine schriftliche Begründung formulieren, vielleicht sogar mit Rechtsbeistand. Denn es gilt das Gesetz, dass niemand bei seiner eigenen Überführung mitwirken muss.

Aus Erfahrung sagt Erwen, können mit dieser Distanz, Geldbuße und Punkte in Flensburg vermieden werden.

Man darf Atemalkohol- und Drogenschnelltests verweigern. Ebenso den Torkeltest und den Pupillenreaktionstest. Diese Tests dienen allein dem Zweck, einen Verdacht zu erhärten. Gibt es aber einen begründeten Verdacht (Wenn es nach Alkohol oder Drogen riecht), darf auf dem Polizeipräsidium ein Bluttest angeordnet werden. Der ist dann Pflicht.

Viele Anwaltsseiten, die ich gefunden habe, legen großen Wert auf diese Freiheit. Letztlich schindet die Verweigerung aber nur Zeit.

Es geht nicht darum, sich juristisch irgendwo durchzumogeln. Beide Seiten wollen das Gleiche: man soll sicher ans Ziel kommen. Dass die Polizisten auch nicht locker und heiter in eine Verkehrskontrolle gehen können, erfahren wir im nächsten Abschnitt.

LaSi-Portal: Verkehrskontrolle

Erwen: juristische Tipps bei Verkehrskontrollen

Das kriegen Polizisten so ab: die blau-weiße Zielscheibe

Unter der Uniform stecken Menschen, die respektvoll behandelt werden wollen. Immerhin versuchen sie, die Welt sicherer zu machen. Die Polizisten bekommen einiges ab. Jedes Mal, wenn sie an die Fensterscheibe eines Wagens klopfen, müssen sie mit dem Schlimmsten rechnen.

Im Folgenden präsentiere ich dir zwei Verkehrskontrollen, die aus dem Ruder gelaufen sind. Die Polizisten wurden mit einer unfassbaren Wut oder Angst der Kontrollierten konfrontiert.

In Berlin Dahlem hielt ein Polizist eine Frau an, die mit dem Fahrrad über eine rote Ampel fuhr. Anstatt sich jedoch einsichtig zu zeigen, beleidigte sie den Polizisten und schlug mit ihrer Tasche auf ihn ein. Eine Metallschnalle davon verletzte ihn im Gesicht.

In Spandau wollte ein Polizist einen Wagen mit vier Personen darin anhalten. Er trat auf die Fahrbahn und schwenkte seine Kelle. Der Wagen beschleunigte aber sein Tempo und hielt voll auf den Polizisten zu. Dieser rettete sich durch einen Seitensprung.

Die Polizei nahm die Verfolgung auf, fand allerdings nur den leeren Wagen mit aufgerissenen Türen. Von den Insassen keine Spur. Da es sich jedoch um einen Leihwagen handelte, konnten die Beamten über das Unternehmen einen Namen ermitteln und jemanden festnehmen.

Erschreckend, wie viel Wut oder Angst die Beamten trifft. Ihr Misstrauen und ihre Vorsicht ist gerechtfertigt. Es liegt an dir, den Beamten offen, freundlich und respektvoll entgegenzutreten und so eine Verkehrskontrolle so angenehm wie möglich zu machen.

Polizeiberichte, Berlin: Auto rast auf Polizisten zu

Polizeiberichte, Berlin: Radfahrerin beleidigt und schlägt einen Polizisten

Mach dir Freunde ohne Worte: Die Körpersprache

Wie wir uns in einer Situation benehmen, bestimmt das Klima. Die Situation in einer Verkehrskontrolle ist ohnehin angespannt. Was Polizisten fürchten, haben wir bereits gesehen.

Du bist nervös, wenn ein Beamter an dein Fenster klopft. Das ist schwer zu vermeiden. Viele suchen sich ein Ventil für diese Energie: trommeln mit den Fingern oder zupfen sich an der Kleidung rum. Vielleicht greifst du sogar unpassenderweise nach deinem Handy. Versuchst eine bekannte Geste, die dich beruhigt.

Das fällt den Beamten auf. Sie beobachten dich genau. Versuche deine Handlungen zu kontrollieren. Keine Hektik! Ruhige, verständliche Bewegungen. Atme ein paar mal tief durch!

Konzentriere dich auf die Situation. Spiegel den Beamten wider, dass du sie verstehst. Nicken, in die Augen sehen. Setze ein Gesicht auf, das zur Situation passt. Spiegel, dass du den Ernst der Lage verstehst.

Du kannst trotzdem lächeln. Lächeln ist ansteckend. Dafür sorgen Spiegelneuronen in unserem Körper. Ein freundliches, ehrliches Lächeln, bei dem auch die Augen mitwirken. Die Muskeln um die Augen ziehen sich dann zusammen und es entstehen Lachfalten.

Es gibt also ein paar Tricks. Mit denen zeigst du den Beamten Respekt. Sie merken, dass sie es mit einem verständnisvollen Menschen zu tun haben, der zuhören kann und aus seinen Fehlern lernt. Vielleicht reicht das manchmal schon aus. Und der Strafzettelblock bleibt in der Tasche.

Aus dem Buch: Elizabeth Kuhnke, Körpersprache für Dummies, Wiley VCH Verlag, 2017

Wissenschaft.de: Lachen ist ansteckend, Spiegelneuronen

Fazit

Wir kommen uns sehr nah im Straßenverkehr. Da gibt es viele Emotionen, die aufeinanderkrachen: Stress, Druck, Angst und Wut. Da müssen wir die Ruhe bewahren, um unsere Hitzköpfe nicht aneinanderzuschlagen.

Du fährst für dein Geld. Eine Verkehrskontrolle zwackt dir im Allgemeinem immer etwas von deinem sauer verdienten Geld ab. Da können die Beamten schnell zum Feindbild werden und man begegnet ihnen mit Respektlosigkeiten.

Ihr macht beide eure Jobs. Jeder möchte ungefähr dasselbe: Mit Respekt behandelt werden und abends wieder zu Hause ankommen.

Habt ihr vielleicht erfeuliche Verkehrskontrollen gehabt? Solche, aus denen ihr mit einem Lächeln hinausgegangen seid? Überlegt mal, woran kann das gelegen haben?

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert