Probearbeit: Verhaltenstipps und erster Eindruck

(Bild: Sebastian Nagel)

 

Wie verhältst du dich und was bleibt davon alles haften?

In diesem Blog erfährst du, wie du dich am Probearbeitstag verhältst, was dich erwartet und worauf du achten kannst.

Welche Kleidung, welche Gesten und Handlungen werden deinen Auftritt und deinen ersten Eindruck noch veredeln?

Wir zeigen dir, warum du entspannt und gelassen sein kannst. Dazu gibt es allen Grund. Und wenn nicht, haben wir ein paar Tricks gegen Nervosität gesammelt.

Von Anwälten lassen wir uns noch das Nötigste zur Rechtslage erklären. Zur Unfall- und Krankenversicherung. Und schon ist der Tag vorüber und du setzt den Stift an, um den Vertrag zu unterschreiben.

Entspannt zurücklehnen und das Kommende einfach geschehen lassen. Los geht’s!

 

Probearbeiten alias das Einfühlungsverhältnis

Die Probearbeit ist ein fester Teil des Bewerbungsprozesses. Wenn du schon alle anderen Hürden genommen, einen Fuß in der Tür und das Bewerbungsgespräch hinter dich gebracht hast, kann gar nicht mehr viel passieren. Das Schwierigste ist geschafft. Was jetzt kommt, das Arbeiten, hast du schon hundertmal gemacht.

Du hast dich bereits gegen andere Bewerber durchgesetzt. Du bist willkommen. Du stehst mit beiden Beinen in der Türe, nur noch einen Schritt und du kannst sie zuschmeißen.

Das ist keine weitere Prüfung. Beide Seiten beschnuppern einander, schauen, ob sie sich riechen können. Beide Seiten stellen sich vor. Es geht darum, sich kennenzulernen. Du schaust dir deinen zukünftigen Arbeitsplatz an. Passt er zu dir? Wirst du dich hier wohl fühlen können? Sind die Kollegen nett und fair? Du wirst mit deinem Arbeitsplatz vertraut gemacht. Du wirst quasi behandelt, als würdest du bereits dort arbeiten.

Das ist eine gute Chance für dich zu zeigen, was du kannst. Genug der Reden, der fein formatierten Lebensläufe, des Zusammennehmens. Jetzt ist deine Arbeit gefragt. Das kannst du, das ist nichts Fremdes.

Auf Merkur.de erfahren wir, dass der Probearbeitstag oft als weitere Prüfung angesehen wird. Dadurch verkrampfen sich viele, konzentrieren sich darauf, sich wunderbar zu verstellen und vergessen zu arbeiten.

Der einfachste Weg, das zu umgehen, sei, sich ganz natürlich zu verhalten. Beinahe, als wäre es ein ganz normaler Arbeitstag. Und tatsächlich musst du sogar noch weniger machen, als an einem normalen Arbeitstag.

Von dir will man lediglich sehen, ob du auch hältst, was du versprochen hast. Ob du gut ins Team passt und pfleglich mit dem Equipment umgehen kannst. Wenn du eine Aufgabe nicht verstanden hast. Frag einfach nach. Du musst nicht alles gleich verstehen. Du bist da, um die Arbeit kennenzulernen und dafür, und das vergessen viele, um Fragen zu stellen.

Eins sei dir gewiss. Die meisten Betriebe werden dich mit Kusshand nehmen. Dazu hast du nämlich guten Grund. Denn es gibt einen schweren Fachkräftemangel in der Logistikbranche. Darüber haben wir bereits in anderen Blogs geschrieben: Logistikbranche: Jobs im Überblick und Jobs im Gütertransport: Welche Berufe und wie viel verdient man?. Das gibt dir eine bequeme Verhandlungsposition. Sie brauchen dich.

 

Verhaltenstipps beim Probearbeiten

Das Internet ist voller wertvoller Verhaltenstipps, die dir genau sagen, was du alles nicht tun sollst. Das schenken wir uns. Und zwar aus gutem Grund. Wenn du zu viel hast, auf das du achten musst, bist du abgelenkt und verhältst dich nicht mehr natürlich. Wir zeigen dir ein paar Sachen, die du machen kannst.

Denk dran, du wirst nicht für dein gutes Benehmen eingestellt. Du bewirbst dich nicht um die Stelle eines Butlers. Du brauchst keine tadellosen Tischmanieren. Du bist LKW-Fahrer. Man will wissen, ob du deinen Job machen kannst, gut mit den anderen auskommst und achtsam mit dem Equipment umgehst. Du solltest nicht auf mehr achten als die ganz alltäglichen Regeln der Höflichkeit und des Respekts.

Ruf dir gerne ins Gedächtnis, dass du dir durchaus Fehler erlauben kannst, du bist ja nicht bei deiner Meisterprüfung. Sei, wie du bist. Entspannt und natürlich.

Wenn das mit dem entspannten Auftritt nicht so einfach klappt, haben wir dafür ebenfalls ein paar Tricks zusammengetragen.

 

Zittrige Finger und Bauchkrämpfe adé

Da kann man noch so viel sagen, vor Nervosität ist erstmal keiner sicher. Sie kommt, wenn dir eine Sache wichtig ist und sie dir unbedingt gelingen soll.

Nervosität und Aufregung sind an sich nichts Schlimmes. Sie können uns sogar dazu beflügeln, über uns hinaus zu wachsen. Manchmal können sie uns auch den Weg versperren und uns eine Sache erst richtig schwer machen.

Es kommt immer auf den Einzelnen an, wie sich Nervosität zeigt. Dem einen zittern die Hände, der Mund wird trocken, er schwitzt oder bekommt eine flache Atmung, bis zur Schnappatmung. Dem anderen wird übel oder er beginnt zu stottern. Vielleicht zittern die Hände. Gedanken kreisen, dass etwas passieren könnte. Du könntest rot werden. Dein Magen könnte unangenehme Geräusche von sich geben. Deine Kehle trocknet aus und du bekommst keinen Ton mehr raus. So geht es vielen und jeder hat sein ganz eigenes Horrorszenario.

Alles nichts angenehmes. Aber keine Panik, da sind wir uns alle sehr ähnlich. Jeder kennt das. Die Angst vor dem Scheitern, die Ablehnung und die Bloßstellung.

Wir versuchen, diesen Szenarien den Schrecken zu nehmen. Auf Avantgarde Expert finden wir Strategien, von denen wir uns ein paar herausgreifen. Sie kommen von der Auftritts-Coachin Maria Staribacher. Im Grunde sind sie keineswegs neu und vielleicht wendest du sie ohnehin schon an.

Die erste Strategie ist eine Atemübung. Einfach tief durch die Nase einatmen, den Bauch aufplustern wie einen Ballon, halten und langsam durch die Nase wieder ausstoßen. Eine tiefe Atmung hat eine beruhigende Wirkung. Außerdem wird es dir helfen, dich einfach nur auf deine Atmung zu konzentrieren. Weg von deinen Gedanken, weg von den Zweifeln, einfach wegatmen. Ein, aus, raus.

Die zweite Strategie heißt Bewegung. Bewegung baut Stresshormone ab. Auf- und Abgehen oder Treppenlaufen. Bewegungen, die viele sowieso machen, wenn sie nervös sind. Beim Arzt, vor Kreißsälen oder vor der Ziehung der Lottozahlen. Bewegung hilft. Auch Strecken und Dehnen helfen. Alles, was dich nur kurz aus deinem Kopf lockt.

Die dritte Strategie ist eine Augenübung. Ganz simpel. Bewege die Pupillen von links nach recht und wieder zurück. Das kannst du ein paar mal wiederholen. Es verknüpft beide Gehirnhälften wieder miteinander und hilft, klarer und rationaler zu denken.

Manchmal reicht es auch einfach zu wissen, dass du ein paar Strategien griffbereit im Gepäck hast, damit du dich sicherer fühlst. Es gibt dir Kontrolle über dich selbst. Und du bist deiner Nervosität nicht mehr ganz ausgeliefert.

Vielleicht hilft es dir sogar, deine Aufregung ein Stück weit zu genießen.

 

Die Klamotten: Der erste Schrei

Hier kannst du nicht viel falsch machen. Aber sei dir bewusst, dass dein Outfit sprechen kann. Und manche Outfits haben einen zu schrillen Schrei.

Am besten bleibst du bei deinen ganz normalen Klamotten. Jeans und Hemd gehen immer. Oder du kommst gleich in deiner Multifunktions-Engelbert-Strauss-Hose, auch kein Thema. Bereit anzupacken, wo es gefordert wird.

Wenn du dann den Vertrag unterschrieben hast, gibt es in deinem Führerhäuschen ohnehin keinen Dresscode mehr.

Die Kleidung liefert uns einen ersten kleinen Eindruck. Was ihn noch ausmacht, erfährst du im nächsten Abschnitt.

 

Der erste Eindruck

Beim ersten Eindruck versucht jeder sich einen Überblick zu verschaffen. Mit dem, was man sieht, probiert man, den Gegenüber zu verstehen und Rückschlüsse auf dessen Verhalten zu führen.

Der erste Eindruck geschieht innerhalb weniger Augenblicke und ist oft genau der Richtige. Das Gehirn nimmt dabei alles verfügbare blitzschnell und unbewusst auf. Verarbeitet wird dieser Eindruck in unserem Unterbewusstsein und unserem emotionalen Gehirn, der Amygdala. Dieses verarbeitet Eindrücke viel schneller als unser bewusstes Gehirn, das Eindrücke erst einmal bewertet und mit Bekanntem abgleicht.

Vor allem versuchen wir mit dem ersten Eindruck, zwei wesentliche Fragen für uns zu klären, erfahren wir auf Welt. Ist jemand vertrauensvoll? Und: Ist jemand sympathisch? Aus dieser Einschätzung ergibt sich für uns, ob wir etwas mit dieser Person anfangen können oder nicht.

Worauf achten wir genau?

Auf KarriereBibel erfahren wir, dass der erste Eindruck aus verschiedenen Komponenten besteht. 55% macht dabei die Körpersprache aus. Darunter fallen unsere Gestik, Mimik, unsere Körperhaltung (offen oder verschlossen), Geschwindigkeit (Hektik oder Trägheit) und unser Blick. Lächeln verbindet und wer lächelt, bleibt länger im Gedächtnis. Auch der Händedruck hinterlässt einen Eindruck, denn er aktiviert verschiedene Gehirnregionen. Ein fester Händedruck ist daher schon einmal eine aussagekräftige Begrüßung.

Wenn du deinem Gegenüber jetzt noch offen, freundlich und interessiert in die Augen schaust, ist das Vertrauen schon fast zum Greifen nah.

Die Stimme prägt den ersten Eindruck zu 38%. Das heißt, wie du etwas sagst. Bleib ruhig, rede normal und langsam. Keine Hektik. Drücke deine Gelassenheit mit der Stimme aus. Easy. Und falls nicht. Auch kein Problem. Sei ehrlich! Sag: Mist, ich bin ganz schön nervös. Das wird dir keiner übel nehmen. Und meistens geht es nach einem so ehrlichen Geständnis schon viel leichter.

Bleiben noch läppische 7% über, die das ausmachen, was du eigentlich sagst. Also wirklich nicht viel. Das meiste wurde ohnehin bereits im Bewerbungsgespräch gesagt. Denk dran, das Wichtigste weiß man bereits von dir.

Man ist sich in der Wissenschaft zwar darüber uneins, ob die Prozentzahlen so exakt stimmen. Man geht aber davon aus, dass die Einteilung und Gewichtung der Komponenten, die den ersten Eindruck ausmachen, so ungefähr hinhauen.

Nachdem wir den ersten Eindruck ins rechte Licht gerückt haben, wollen wir auch wissen, wie rechtlich alles nach dem Rechten läuft.

 

Mit Fug und Recht durch den Probearbeitstag

Hier gibt es eigentlich nur drei Dinge, die wichtig sind. Die Probearbeit sollte nicht länger als einen Tag dauern. Wenn dir ein Missgeschick passiert, bezahlt das deine Haftpflicht. Und falls dir etwas passiert, zahlt deine gesetzliche Unfallversicherung nicht.

Auf Anwalt.org erfahren wir etwas über die rechtlichen Einzelheiten.

Man kann selbst über den Probearbeitstag einen Vertrag aufsetzen und darin abklären, was man alles tun soll, wie lange das dauern wird und ob man eine Aufwandsentschädigung bekommt. Kein Gehalt, ganz wichtig dieser Unterschied.

Wenn dir doch mal ein Missgeschick passiert und etwas zu Bruch geht, keine Panik. Da deckt dich deine Haftpflichtversicherung. Falls du keine hast.  Eine gute Haftpflichtversicherung kostet etwa 65€ im Jahr. Dafür bist du für viele Schäden, die zum Schaden anderer Menschen passieren, versichert.

Bei Verletzungen an dir selbst solltest du hingegen etwas vorsichtiger sein. Denn in diesem Falle, zahlt deine gesetzliche Unfallversicherung nicht. Du kannst daher, sollte von dir etwas verlangt werden, was dir zu gefährlich erscheint, problemlos darauf verweisen. Für Versicherungen sollte jeder Verständnis haben.

Also, etwas Vorsicht an den Tag legen und schon bist du durch.

 

Fazit

Der Tag ist zu schaffen. Du machst Handgriffe, die du schon oft gemacht hast, zeigst, dass sie dir leicht von der Hand gehen und der Probearbeitstag ist flott um. Für deine Aufregung hat jeder Verständnis.

Sei ehrlich und einfach du selbst. Mit ehrlichen Fehlern kann man besser umgehen als mit perfekten Lügen.

Ist euch beim Probearbeiten vielleicht schon mal ein schweres Missgeschick passiert? Wie seid ihr damit umgegangen? Und habt ihr den Job dann doch bekommen?

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