Logistikbranche: Jobs im Überblick

(Bild: Sebastian Nagel)

 

Lagern, Planen, Optimieren: Einblicke in ein vielfältiges Berufsangebot

 

In diesem Blog erfährst du etwas über die zahlreichen und vielfältigen Berufe, welche die Logistikbranche zu bieten hat. Im vorherigen Blog Jobs im Gütertransport haben wir eine Übersicht der Berufe geschaffen, die mit dem reinen Warentransport in Verbindung stehen.

Hier schauen wir uns die Organisation und Warenbereitstellung an, die dahinter steht. Wir wollen einen Überblick über die Aufgabenfelder bekommen. Was gibt es da inzwischen für Aufgabenfelder? Die Branche ist komplexer geworden.

Disponenten, Spediteure, Kaufleute, Lageristen, Logistiker, Manager und noch mehr Manager. Der Markt wächst, so wie seine Aufgaben. Für jeden sollte etwas dabei sein.

Du bekommst außerdem eine Einführung in die Marktlage der Logistikbranche. Wächst der Markt? Werden Leute gebraucht?

Schau dir die Berufe an! Vielleicht ist was für dich dabei.

 

Allgemeines über die Logistikbranche

Das Wesentliche in der Logistikbranche ist, Waren von einem Auftraggeber an dessen Kunden zu schicken. Die Waren müssen sicher befördert werden mit allem Aufwand, der anfällt. Zoll, besondere Behandlung von Gefahrengut und sonstige Sicherheitsvorkehrungen.

Waren werden gelagert und stehen in Lagerhallen bereit. Das muss alles koordiniert werden. Dafür gibt es einige Berufe und noch viel mehr Namen.

Es gibt vier wesentliche Elemente. Die Beschaffung von Rohstoffen, die Produktionen, die Distribution, sprich, die Lagerung und die Auslieferung, und den Verkauf. Alles Bereiche, die zum Teil fließend ineinander übergehen. Es gibt Rohstoffabbauer, die selbst produzieren. Versandhandel, die lagern und online verkaufen. 

Es gibt etwa 200 Berufe in der Branche. Sie lassen sich gut in Oberkategorien aufteilen. Die Koordination von einer Bestellung oder einem Auftrag. Vorbereitung der Ware im Lager. Steuerung und Unterstützung des IT-Bereichs. Dann gibt es in etwa jedem Bereich Manager, die einzelne Bereiche oder alles überwachen und ständig bemüht sind, die Abläufe zu optimieren.

Ein großer Bereich mit vielen Berufen. Gibt es da überhaupt genug Leute?

 

Es mangelt an Fachpersonal in der Logistikbranche

Es mangelt in der gesamten Branche an Fachpersonal. Das spüren alle, die bereits dort arbeiten, berichtet die Verkehrsrundschau. Überstunden und mehr Aufgaben in derselben Zeit. Stress und Doppelbelastung. Manche Unternehmen mussten bereits ihre Leistungen einstellen. Nicht weil die Angebote sinken. Die steigen. Das Personal fehlt, um alles zu bewältigen.

Auch die Süddeutsche berichtet vom Fachkräftemangel. Die Transportbranche sei die 3. größte in Deutschland. Etwa 3 Millionen Menschen in Deutschland befassen sich mit Berufen, die die Logistik betreffen. Und dennoch sind es zu wenig. Die Umsätze sind vom Jahr 2000 bis 2019 um beinahe die Hälfte angewachsen, auf 285 Milliarden Euro.

Auch immer mehr Akademiker sind von Nöten. Die Aufgaben werden komplexer und die Koordinationen vielfältiger. Gesucht wird in allen Bereichen. Der Anteil an Akademikern wird in den nächsten Jahren wohl um 60 % steigen. Es gibt zahlreiche Logistik-Studiengänge. Die Digitalisierung fordert das.

Noch steht es um das Image in der Branche nicht zum Besten. Es gibt einige Versuche, das aufzupolieren, um die Jobs in der Branche attraktiver zu machen. Initiative Wirtschaftsmacher ist eine dieser Initiativen. Sie zeigen Videos mit jungen Leuten, die über ihren Alltag reden, über Herausforderungen und Teamgeist. Auf der Seite erfahren wir, die Jobs werden unterschätzt und sind in ihrer Vielfalt und Menge für die Mehrheit nicht sichtbar. Die Transportbranche habe viel zu bieten: krisensichere Jobs, sinnstiftende Tätigkeit und hoher Digitalisierungsgrad.

 

Wächst die Logistikbranche?

Der Logistik Watchblog.de berichtet, dass der Immobilienmarkt für die Logistik wächst. Die Pandemie und E-Commerce haben einen wahren Boom ausgelöst. Es sind schwindelerregende Zahlen. 2020 gab es 5,3 Millionen m² Fläche für Neubauten in der Logistik. 2021 dann 5,4 Millionen m².

Insgesamt mit allen neu vermieteten Flächen, Neubauten und Verkäufen war 2021 ein Rekordjahr. Ein Anstieg von 20,4%. Ein weiterer Anstieg wurde nur durch den Mangel an Fläche verhindert. Aber knappe Flächen schaffen Platz für Innovation. Inzwischen baut man mehrstöckige Logistikimmobilien. Der Trend geht nach oben.

Eine wachsende Branche. Sowohl in ihren Aufgaben, ihrer Komplexität und in ihrer schieren Masse breitet sie sich aus. Und jetzt wachsen auch noch die Lagerhallen in die Höhe.

Viel Geld, viele Aufträge, spannende Aufgaben, ständiges Wachstum und noch viele Stellen frei. 

Wie sehen die Stellen konkret aus? Das schauen wir uns jetzt an.

 

Was macht der Disponent?

Ihm fallen allerlei Aufgaben zu, die sich bei einem wachsenden Unternehmen auf Kaufleute, Logistiker und Manager verteilen. Rücksprache mit den Kunden, Verträge aushandeln, Fahrpläne schreiben und koordinieren. Da sein, wenn es Probleme gibt.

90% der Arbeit ist die Kommunikation der involvierten Parteien. Kurzum, er ist das Bindeglied zwischen Lager, Fahrer und Kunden. Wir halten fest, der Beruf des Disponenten versucht alle Organisationsprozesse zu vereinen. Das funktioniert vielleicht noch in Klein- oder Familienunternehmen. Je größer das Unternehmen wird, desto mehr muss abgegeben werden.

Ein Disponent kümmert sich um die Routen der Fahrer, um Probleme, die beim Transport auftreten. Stau oder nicht eingehaltene Lieferzeiten. Auch für seine LKWs im Ausland ist er zuständig, damit sie keine Leerfahrten machen. Er betreut die Fahrer und die Kunden vom Telefon aus. Er schaut, ob ein Auftrag realisierbar ist, ob alles im Lager vorrätig ist. Er koordiniert den Fahrer und regelt mit dem Kunden den Zeitpunkt der Ankunft. Immer mit Blick auf die Kosten. Meint: Kosteneffizient. Keine Wartezeit für den Fahrer beispielsweise.

 

Lagerist/ Fachkraft für Lagerlogistik

Wo die Ware ist, ist auch der Lagerist. Da kann es kalt sein wie in einem Kühlhaus oder nach tropischen Früchten riechen. Er hat die unmittelbarste Berührung mit der Ware. Über seine Aufgaben erfahren wir etwas auf AuBi Plus.

Für seine Tätigkeiten braucht er ein gutes Organisationstalent. Er sollte eine gute Kondition haben, denn es wird anstrengend. Auch wenn er Gabelstapler und Hubwagen zur Verfügung hat, es ist nur was für fitte Männer oder Frauen. Da es auch vorkommen kann, dass man schwere Paletten passgenau in kleine Freiflächen auf Hochregalen quetschen muss, ist ein gutes räumliches Vorstellungsvermögen unabdingbar. Wer also unschlagbar im Tetrisspiel ist, wird es hier leichter haben.

Auch für den innerbetrieblichen Transport ist er zuständig. Waren müssen für den Transport zusammengestellt und mit den nötigen Frachtpapieren versehen werden. Kurz: Kommissionieren. Das ist das große Wort für Lageristen, um das sich alles dreht.

Jeder Industrie- und Handelsbetrieb muss seine Waren oder Rohstoffe lagern. In Containern, Fässern, auf Paletten oder in Hochregalen. Dabei ist auf manches zu achten. Nicht alles ist stapelbar. Manches braucht eine bestimmte Temperatur oder Luftfeuchtigkeit. Halten die Regale das Gewicht aus? Diese Fragen muss der Lagerist beantworten können.

Waren müssen für den Transport vorbereitet werden. Der Lagerist muss Wissen über die sich im Lager befindlichen Waren haben. Jeder Warenaus- und Eingang muss genauestens dokumentiert werden. Ware wird bei der Ankunft auf Fehler oder Mängel geprüft. Wareneingangskontrolle ist hier das Stichwort. Notfalls zurückgeschickt. 

Viel Verantwortung für teure Dinge. Wie kommen die eigentlich ins Lager?

 

Kaufleute für Speditions- und Logistikdienstleistungen

Kaufleute sind das Bindeglied zwischen externen Zulieferern und Endkunden. Sie lösen die Probleme zwischen den Kunden und dem Lager. Auch über diesen Beruf finden wir passende Informationen auf AuBi Plus

Kaufleute brauchen für ihre Tätigkeiten einen guten Ordnungssinn und ein Geschick für Organisation. Ein Großteil ihrer Arbeit ist der Kontakt mit Menschen, das Wälzen von Zahlen und Organisieren. Dafür brauchen sie gute Fremdsprachen- und Mathekenntnisse und Verhandlungsgeschick. Außerdem sollten sie stressresistent sein.

Sie überwachen den Versand, die Verladung und Lagerung. Sie erledigen den bürokratischen Papierkram. Sie ermitteln den effizientesten Transportweg. Straßen, Schienen, Wasser, Luft? Sie kalkulieren die Kosten und vergleichen Angebote. Ihre Überwachung geht noch einen Schritt weiter.  Mit Tracing- und Tracking-Systemen verfolgen sie die Ware. 

Wir sehen, er übernimmt viele Tätigkeiten, die vorher in kleineren Betrieben der Disponent erfüllt hat. Hinzu kommen noch einige wichtige und neue. Außerdem holt er die Waren rein. Er kann einen viel größeren Fokus auf die Waren und Preise setzen. Immerhin ein Großteil seines Betätigungsfeldes sind die Zahlen und das Verhandeln mit involvierten Parteien. Während der Disponent eher als ein Problemlöser fungiert.

 

SAP Berater/ Informatiker

Ohne ein gutes Netzwerk kommt kein Unternehmen mehr aus. Inhouse Consultants werden SAP-Berater auch genannt. Sie sind dort, wo es innerhalb des Betriebs Probleme mit der Software gibt. Jedes Logistikunternehmen arbeitet heute mit einer Software, die es erlaubt, die Prozesse intern besser zu navigieren und zu organisieren. Dafür braucht man Informatiker.

Es fällt immer etwas an. Etwas funktioniert nicht. Neuerungen treten auf und müssen angepasst werden. Neue SAP-Komponenten müssen integriert und Mitarbeiter im Umgang damit geschult werden. Das spart eine Menge Zeit und Nerven. Ebenso muss das Standardprogramm auf den jeweiligen Betrieb abgestimmt werden. Das nennt sich: Customizing der Modulkomponenten.

Kein größeres Speditionsunternehmen oder Warenlager kommt mehr ohne eine Software aus. SAP wird am häufigsten verwendet in der Logistikbranche. Sie erleichtert den gesamten Prozess und der IT-ler erleichtert den Umgang mit der Software.

 

Logistiker

Aufgabe des Logistikers ist es, den einwandfreien Materialfluss sicherzustellen. Die richtige Menge, der richtigen Dinge, zum richtigen Zeitpunkt vorrätig zu haben. Das erfahren wir auf karista.

Für den Beruf des Logistikers braucht man ein abgeschlossenes Logistikstudium oder ein BWL-Studium. Eigenständiges und lösungsorientiertes Denken ist gefragt. Man sollte selbstbewusst, ruhig und belastbar sein.

Bei riesigen Warenhäusern ist es sinnvoll, dies konzentriert in die freien Hände einer Person zu legen. Er versucht eingespielte Abläufe weiter zu optimieren. Schneller und kosteneffizienter zu machen. Er sorgt dafür, dass Waren entsprechend des Bedarfs verfügbar sind. Hier auch wieder einige Berührungspunkte mit den Kaufleuten. Gesamter Prozess von der Steuerung, zum Transport und Optimierung.

 

Manager

Sobald ein Betrieb zu groß wird, braucht es einen Manager, um das zu überblicken. Es gibt den Supply Chain Manager. Er ist für die Optimierung der gesamten Prozesse zuständig. Das, was also Kaufleute, Disponenten und Spediteure in kleineren Betrieben machen. Es gibt auch einen Contract Manager. Er ist hauptsächlich dafür da, die besten Vertragskonditionen auszuhandeln. Einen Bestandsmanager gibt es, der die Bestände koordiniert. Aufgaben, die auch in den Bereich des Logistikers fallen. Projektmanager führen neue Projekte zur Optimierung der Prozesse ein. 

Je größer, desto besser organisiert und effizienter muss das Unternehmen sein. Mit jedem Wachstumsschub werden Aufgaben spezialisierter und um hier noch den Überblick zu behalten, braucht es Manager.

Der Alltag der Manager besteht aus Absprachen, Kundenkontakt und Kontakt zu den Frachtführern. Beispiel: Einführung eines neuen Planungstools. Er muss dann alle Schnittstellen, die damit in Berührung kommen, instruieren.

 

Fazit

Die Branche wächst. Alte Vorurteile müssen aufpoliert werden. Die Branche enthält eine sehr bunte Vielfalt an Berufen. Die Informatik hat einen großen Anteil. Alles wird so groß, dass es gut koordiniert werden muss. Aufs Optimum getrimmt.

Von reiner körperlichen Arbeit, zur Kundenbetreuung, IT-Sachen und Organisatorisches. Da ist was bei für jeden Abschluss und für jeden Geschmack. Es ist eine spannende Branche, die sich ständig wandelt und immer am Zahn der Zeit herum schleift.

Habe ich Berufe noch nicht beachtet? Fallen dir spannende Berufe ein, die in weiteren Blogs behandelt werden sollten?

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