Abgase im Fahrzeuginneren

(Bild: Sebastian Nagel)

Drinnen ist es stickiger als draußen

In diesem Blog schauen wir uns an, wie schädlich Autoabgase sind. Vor allem, wenn sie sich im Fahrzeuginneren sammeln.

Wir schauen uns an, woraus Schadgase bestehen, was sie bei uns Menschen anrichten und zu welchen temporären und chronischen Krankheiten sie führen können.

Dann wollen wir natürlich wissen, wie man die Schadgase bestmöglich vermeiden kann. Gerade, wenn es dein Beruf ist, hinterm Steuer zu sitzen.

 

Sind Abgase wirklich so schädlich?

Gerade Dieselfahrzeuge schleudern viele Schadstoffe in die Luft. Das wissen wir. Wir wollen aber wissen, wo die Abgase besonders schlimm sind und was so schlimm an ihnen ist.

Bestimmte Werte dürfen am Straßenrand nicht überschritten werden, damit die Fußgänger vor zu hohen Schadgaskonzentrationen geschützt sind. Dafür gibt es vereinzelt Messstationen. Dort dürfen Höchstwerte von 40 Mikrogramm Stickstoffoxid pro Kubikmeter Luft nicht überschritten werden.

Wir werden sehen, dass diese Grenze in manchen Situationen und vor allem im Fahrzeuginneren um ein Vielfaches überschritten wird.

Im Fahrzeuginneren: Nach Messungen, über die daserste.ndr.de berichtet, wurde festgestellt, dass die Menschen in den Fahrzeugen einer wesentlich höheren Schadstoffbelastung ausgesetzt sind. Im innerstädtischen Verkehr von Köln ergab sich zum Beispiel eine NO²-Konzentration von 84,7 mg/kubikmeter Luft im Inneren des Testfahrzeugs. Im Feierabendverkehr, wenn alles stillsteht und sich Auspuff an Lüftung reiht, können die Werte auch schon mal auf 110 mg/ Kubikmeter Luft ansteigen. Beinahe das Dreifache des Wertes, der nicht überschritten werden sollte.

Auf der Autobahn: Auf der Autobahn misst man Konzentrationen von 187, 4 Mikrogramm NO². Daher vermutet man eine erhöhte Gefahr für LKW-Fahrer:innen und Pendler:innen.

An Ampeln und Stoppschildern: Auf iqair.com erfahren wir, dass es an Kreuzungen und Ampeln zu einer 29-mal höheren Feinstaubkonzentration kommen kann. In diesen Situationen wird viel im Leerlauf gefahren und beschleunigt, dadurch werden vermehrt Schadstoffe ausgestoßen.

Man zählt: 21, 22, 23. Das kennen wir noch aus der Fahrschule. Hätte unser Fahrlehrer gewusst, was wir in dieser Zeit einatmen, hätte er uns vielleicht ein schnelleres Zählsystem beigebracht.

Warum sammeln sich im Fahrzeuginneren mehr Schadstoffe an? Schadstoffe von anderen Autos werden aufgenommen. Da kein Fahrzeug luftdicht gebaut ist, nimmt es immer was von außen mit auf. Das weiß man, wenn man mit geschlossenen Fenster neben einem Feld herfährt, das gerade mit Gülle getränkt wurde. Denn selbst diese Luftpartikel drängen sich ins Wageninnere.

Die Schadstoffkonzentration kann im Inneren des Fahrzeugs 9 bis 12 mal höher sein, als außerhalb, erfahren wir auf iqair.com.

Sind Vielfahrer daher höheren Gesundheitsrisiken ausgesetzt? Die Forscher kommen zu dem Schluss: Ja, wer viel fährt, schadet seiner Gesundheit.

Wir werden aber noch erfahren, dass es einige simple Tricks gibt, um sich freie Luft zu verschaffen.

Was können gesundheitliche Folgen sein? Menschen mit Vorerkrankungen seien besonders gefährdet. Asthmatiker zum Beispiel. Hier kann es zu Lungenreizungen, Atemnot und Entzündungen in der Lunge kommen.

Doch auch gesunde Menschen können durch hoch konzentrierte und permanente Schadstoffe folgende Symptome erleiden: Erhöhte Schläfrigkeit, Blut kann verklumpen, Schlaganfall- und Herzinfarktrisiko steigt, Asthma kann entstehen, Bluthochdruck, chronische Lungenerkrankungen und sogar Diabetes, erfahren wir auf Zeit.de.

Was ist nur in dem Nebel drin, der unserer Gesund so zusetzen kann?

 

Woraus bestehen Autoabgase? 

Die Abgase, die grau und dicht aus den Auspuffen quillen, bestehen aus vielen einzelnen Schadstoffen, die alle für sich bereits ihre ganz eigenen Risiken bergen. Auf iqair.com sind die einzelnen Komponenten sehr anschaulich aufgelistet.

Stickoxide können als Stickstoffdioxid (NO²) oder -monoxid (NO) vorkommen: Beides giftig und übel riechend. Wenn Sonnenstrahlen auf diese Gase treffen, kann sich daraus Ozon (O³) ergeben. Bei Ozon handelt es sich um ein träges Giftgas, das sich in Bodennähe bewegt. Der Smog, der manche Millionenstädte überzieht, besteht hauptsächlich daraus.

Kohlenmonoxid (CO) finden wir außerdem in den Abgasen. Klingt erstmal gar nicht schlecht: Kein Geruch und keine Farbe. Und trotzdem handelt es sich um ein giftiges Gas, das unsere Lunge angreift.

Dann gibt es noch die feinen Partikel (PM2,5): Partikel mit einem Durchmesser zwischen 0,1 und 2,5 Mikrometer. Hierbei fanden Forscher heraus, dass man einen Zusammenhang zwischen diesen feinen Partikeln und einem unregelmäßigen Herzschlag und Blutgerinnung feststellen konnte, erfahren wir auf Scinexx.de.

In den USA gibt es sogar Warnungen vor zu hohen Konzentrationen von PM2,5 in der Luft. Teilweise sogar im nationalen Wetterbericht.

Wir gehen noch weiter ins Detail: Es gibt auch noch die Ultrafeinen Partikel (UFP). Diese Partikel sind kleiner als 0,1 Mikrometer. So winzig, dass sie leicht von unserer Atmung eingesogen werden können. Sie schleusen sich dann als blinde Passagiere in unseren Blutkreislauf und gelangen zu unseren lebenswichtigen Organen und sogar in unser Gehirn.

Wir sehen also, wie viele gefährliche Elemente in den Autoabgasen enthalten sind. Und diese atmen wir Tag für Tag ein, mal mehr, mal weniger. Es gibt viele verschiedene Schadstoffe in Abgasen. Messstationen und Richtwerte konzentrieren sich meist nur auf bestimmte Schadstoffe wie NO². Andere werden dann außer acht gelassen.

Trotzdem gibt es kleine Tricks, den Abgaswolken zumindest ein bisschen zu entkommen.

 

Durchblick behalten

Sicherheitsabstand: Wenn man an seinem Vordermann klebt, ist das nicht nur gefährlich, falls dieser aus heiterem Himmel in die Eisen geht. Du schluckst auch all das, was er dir um die Ohren bläst, als hätte er seinen Auspuff direkt an dein Fenster angeschlossen. Wie bereits gesagt: Fahrzeuge sind nicht dicht. Partikel können überall eindringen, nicht nur durch die Lüftung. Aber natürlich dringen dadurch viele Abgase ins Innere. Wenn sie eingeschaltet ist, erscheint es beinahe, als säße man im Inneren eines Staubsaugers.

Umluft an und Fenster zu: Gerade wenn der Verkehr steht und die Abgase durch das Anfahren gesteigert werden, ist es besser, die Fenster zu schließen und das Gebläse auf Umluft zu stellen. Die Umluftfunktion blockiert die Luftzufuhr von außen und wirbelt die Luft im Inneren herum. Das ist nicht super, aber besser.

Keine Lufterfrischer: Alles, was noch in die belastete Luft hinein gesprüht wird und eine scheinbare Frische vermuten lässt, bringt auch nichts. Es verdrängt sogar das wenige an Luft, was noch da ist.

Staubfrei: Die Oberflächen von Staub befreien. Denn die Schadstoffe, die ins Fahrzeug gelangen, können sich mit den Staubpartikeln verbinden und auf diese Art leichter eingeatmet werden.

 

Fazit

Auf der Straße ist man heute erhöhten gesundheitlichen Risiken ausgesetzt. So wie früher etwa die Kumpels unter Tage, die Kohlearbeiter.

Wenn man das weiß, kann man eher ausweichen. Vielleicht helfen die kleinen Tricks schon, dir etwas mehr Luft zu verschaffen.

 

Habt ihr Ideen, wie man den Abgasen im Alltag noch entkommen kann?

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