Mehr Fahrpersonal aus EU und EWR
Recruiting aus der EU und den EWR-Mitgliedsstaaten
Die deutsche Logistik greift auf Fahrpersonal aus der Europäischen Union und dem Europäischen Wirtschaftsraum (Länder wie Island, Liechtenstein oder Norwegen) zurück.
Für Arbeitssuchende bestimmter Länder unseres Umlandes kann es sehr attraktiv sein, auf dem deutschen Logistikmarkt Fuß zu fassen. Wir wiederrum können die leeren Reihen unserer löchrigen LKW-Flotte füllen.
Wieso ist das überhaupt nötig? Was braucht man, um in Deutschland, gewerblich LKW fahren zu dürfen? Auf welche Art kann geholfen werden, diesen mutigen Schritt zu wagen, in einem anderen Land eine Arbeitsstelle anzutreten?

120.000 fehlende LKW-Fahrkräfte
Unsere Versorgung durch den Gütertransport der Straßen nähert sich einem gefährlichen Engpass an. Allein jetzt stehen in Deutschland 120.000 LKW-Fahrerkabinen leer. Diese Zahl könnte sich noch erhöhen.
Denn viele LKW-Fahrer und Fahrerinnen sind bereits älter als 55 Jahre (39%). Jedes Jahr steuern etwa 30.000 auf einen wohl verdienten Ruhestand zu.
Doch wo viele gehen, kommt nur etwa die Hälfte nach; in anderen Worten: der Nachwuchs bleibt auf der Strecke. Nur 15.000 LKW-Fahrer und Fahrerinnen bilden jährlich die Nachwuchsflotte—nicht genug.
Und während durch fehlendes Lieferpersonal der zur Verfügung stehende Frachtraum sinkt, steigt das Transportvolumen durch die Wünsche und Begierden der Bevölkerung.
Eine Möglichkeit, diese Entwicklung ein wenig auszubremsen, ist es, Verstärkung aus der EU und dem EWR hierherzulotzen.
Unterstützung aus der EU und dem EWR
Innerhalb der EU und des EWR haben wir den Vorteil, dass die bürokratischen Hürden, die überwunden werden müssen, verhältnismäßig flach sind.
Was müssen Fahrer und Fahrerinnen aus der EU und des EWR mitbringen, um in Deutschland gewerblich LKW fahren zu dürfen?



Führerscheine, die innerhalb der EU oder des EWRs gemacht wurden, werden in Deutschland ohne Schwierigkeiten angenommen. Mit der Anerkennung der Berufsqualifikation verhält es sich genauso. Dieser grundlegende Vorgang findet in Nürnberg im IHK-Kompetenzzentrum „Foreign Skills Approval“ statt und dauert 1-2 Wochen.
So leicht das alles erstmal klingt, an einem Umzug in ein anderes Land und dem damit verbundenen mühsamen Aufbau eines neuen Alltags und Lebens hängt doch noch mehr dran. Diese Schritte können in ihrer Masse zu einer unüberwindlichen Hürde wachsen.
Eine Sozialversicherungsnummer muss außerdem beantragt werden. Ein Prozess, der ebenfalls 1-2 Wochen ins Land ziehen lassen kann.
So leicht das alles erstmal klingt, an einem Umzug in ein anderes Land und dem damit verbundenen mühsamen Aufbau eines neuen Alltags und Lebens hängt doch noch mehr dran. Diese Schritte können in ihrer Masse zu einer unüberwindlichen Hürde wachsen.
Wie können Unternehmen auf halber Strecke entgegenkommen?
Es gibt einige Speditionsunternehmen und Unternehmen generell, die in Vorleistung gehen und dem Fahrpersonal, das sie dringend brauchen, weite und großzügige Schritte entgegengehen. Solche Hilfeleistung kann Fahrpersonal aus dem Umland ermutigen, den Schritt zu wagen und herzukommen.
Wie können wir es den LKW-Fahrern und Fahrerinnen aus der EU und dem EWR erleichtern, nach Deutschland zu kommen und hier gewerblich LKW zu fahren?

Fahrpersonal erreichen: Zielgerichtete Ansprache, geolokalisierte Werbung, Nutzung von Karriereplattformen. Das Fahrpersonal muss überhaupt erstmal erreicht werden und auf die vielen freien Stellen aufmerksam gemacht werden.
Bewerbungsprozess erleichtern: Vermittlung durch Personalagenturen, die viel Arbeit abnehmen; die Möglichkeit virtueller Meetings.
Sicherheit bieten: Aussicht auf Festanstellung, ein passender Platz muss gefunden werden, damit man für die Zukunft aufbauen kann. Offenheit und Transparenz.
Hilfe bei den ersten Schritten: Unterstützung bei der Anerkennung von Qualifikationen.
Finanzielle Anreize: Zuschüsse für den Umzug, Übernahme der Kosten, Mietzuschüsse.
Unterstützung bei den Ämtern: Navigation durch den Behördendschungel und Hilfe dabei, sich sprachlich zu integrieren, z.B. Sprachkurse.
Ermöglichung von Weiterbildung: Schulungen zum Thema Arbeitsrecht und Verkehrssicherheit.
Genutzte Quellen:
https://transportlogistic.de/de/industry-insights/detail/lkw-fahrermangel.html